Warum ich innere Bilder im Life-Coaching liebe

Warum ich innere Bilder im Life-Coaching liebe

„Unter jedem Dach ein ach“ sagte meine Oma häufiger als ich klein war. Und sie hatte recht. Wir alle haben ein oder mehrere Päckchen zu tragen. Und wenn wir eine Geschichte hören – egal, ob schön oder gruselig – haben wir sofort Bilder dazu im Kopf. Szenen wie aus einem Film spielen sich vor unserem inneren Augen ab. Unbewusst abgerufen durch unsere Erfahrungen, dem Erlebten oder unseren Vorstellungen und Wünschen. Ich mag innere Bilder im Life-Coaching, denn wenn wir uns ihrer bewusst sind, können wir sie nutzen. Es ist ein bisschen wie Magie.

Mit inneren Bildern kreiere ich im Life-Coaching Welten

Welten kreieren ist machtvoll. Ich sitze auf meinem Sofa während es draußen regnet. Innere Bilder geben mir die Möglichkeit, neue Szenarien im Kopf entstehen zu lassen – mit allen Sinnen. Ich tauche ein: schlendere über eine Wiese. Das Gras grünt – mitten im Mai. Bei jedem Schritt fühle ich die Weichheit unter meinen Schuhen. Ein Gefühl von getragen werden. Ich lasse mich auf einem bequemen Stuhl nieder, blicke ins Nichts und lausche den zwitschernden Vögeln. Ansonsten: Stille. Die Sonnenstrahlen wärmen mich und eine innere Ruhe gesellt sich zu mir. Leise, unaufgeregt und sanft. Alles, was mich belastet hat, habe ich in ein kleines Päckchen gepackt und für einen Moment vor die imaginäre Gartenpforte gestellt. Meine Wiese ist jetzt meine Welt. Ich lasse den Blick schweifen und sehe Blumen, die ihre Köpfe gen Himmel strecken und ihre Pracht entfalten. Ein paar Hummeln summen von Zeit zu Zeit in meiner unmittelbaren Umgebung. Wenn ich die Augen schließe, rieche ich den Duft des Frühlings. Eine leichte Brise weht durch mein Haar. Wenn ich mich darauf einlasse, sitze ich auf dieser Wiese. Obwohl ich auf dem Sofa liege und es draußen immer noch regnet. Das bedeutet, dass ich von dort, wo ich bin, mich an einen anderen Ort führen kann. Nur über meine Vorstellungskraft.

Die Vergangenheit mit inneren Bildern bewegen

Erinnern ist ein instabiler Prozess https://de.wikipedia.org/wiki/Erinnerung_(Psychologie). Während wir uns erinnern, versehen wir die gespeicherten Informationen mit veränderten Details. Die Erinnerungen werden bei jedem Abruf neu geformt – wie Blubber-Blasen, die sich während des Aufstiegs in ihrer Form wandeln. In diesem Vorgang gestalten wir unsere Erinnerungen – eher unbewusst als bewusst – neu. Über Fragen kann ich im Life-Coaching diesen Moment nutzen, um neue Blickwinkel zu beleuchten. Vielleicht waren sie bisher noch nicht bekannt oder es wurde ihnen keine Aufmerksamkeit geschenkt. Wir erinnern uns nicht an die Originalversion, sondern an das neu Gestaltete. Dadurch entsteht neuer Raum: Die Möglichkeit, sich zu fragen, was ich in dem Moment gebraucht hätte und wer mir das hätte geben können. Und mir dann imaginär eine Person, eine Superkraft oder etwas anderes an die Seite zu stellen bzw. an die Hand zu geben. Durch das wiederholte Aufsteigen der Erinnerungen sehen wir das, was wir sehen wollen. Oder glauben, gesehen zu haben. Das heißt, durch eine geführte Sequenz im Coaching bin ich in der Lage, neue Aspekte einer Situation zu betrachten. Dadurch entsteht die Chance, dass damit verbundene Gefühl zu verändern bzw. eine Erkenntnis mitzunehmen, die mich meinem inneren Frieden näher bringt.

Gefühle entstehen über Gedanken

Wir entscheiden, was wir fühlen! Erst einmal eine saloppe Aussage. Tatsächlich arbeitet das Gehirn so schnell, dass wir erst denken und sich das Gefühl sofort anschließt. In der Wahrnehmung fühlen wir. Den vorgeschalteten Denkprozess nehmen wir nicht wahr. Stell dir vor, du willst zu Fuß die Straßenseite einer viel befahrenen Straße wechseln. Es ist laut, unübersichtlich und du bist in Eile. Husch, husch, schnell den Zebrastreifen überquert. Plötzlich erscheint – gefühlt aus dem Off – ein Auto und düst haarscharf an dir vorbei. Puh, das war knapp! Sofort entsteht eines der unten genannten Gefühle: Du hast „theoretisch“ vier Möglichkeiten zu fühlen:

  1. Du bist unendlich erleichtert und froh, dass du noch lebst. Heute Abend gibt es ein Glas Sekt zur Feier des Tages. Gefühl: Freude.
  2. Du fluchst wie ein Rohrspatz dem Autofahrer hinterher und siehst dich bei der Polizei eine Anzeige erstatten. Gefühl: Wut.
  3. Du siehst dich innerlich im Krankenhaus und schwerverletzt. Gefühl: Traurigkeit.
  4. Du erkennst die Gefahr draußen in der Welt und beschließt, nie wieder vor die Tür zu gehen. Gefühl: Angst.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn der Gedanke über unser Gefühl entscheidet, ändern wir einfach die Gedanken-Bilder. Okay, das klingt sehr leicht. Ganz so ist es meistens nicht. Durch Prägungen und Erlebnisse sind die Gedanken mit unseren Gefühlen eng verwoben. Wir haben eine Präferenz wie wir denken und somit fühlen. Es sind kleine und große Trampelpfade, die wir unbewusst nutzen. Über ein Bewusstsein kannst du dein Denkmuster erkennen und dich für neue Gedanken-Bilder entscheiden. Und Übung macht ja bekanntlich einen Meister.

Welche Präferenz im Verhalten hast Du bei überraschenden Ereignissen? Und welche hättest Du vielleicht lieber. Und aus welchem Grund? Verrate mir es doch gern in einem Kommentar.

Wir erinnern uns besser, weil wir in Bildern denken

Ein – vielleicht – herausforderndes Experiment. Lies dir und/oder jemandem folgende Geschichte vor und wiederhole sie aus der Erinnerung.

  • Ein Zweibein sitzt auf einem Dreibein und isst ein Einbein. Da kommt ein Vierbein und klaut dem Zweibein das Einbein. Daraufhin steht das Zweibein auf und wirft dem Vierbein das Dreibein hinterher.

Und, geschafft? Schwierig? Dann noch einmal anders – mit Bildern – zur Verdeutlichung.

  • Ein Mensch (Zweibein) sitzt auf einem Schemel (Dreibein) und isst eine Hähnchenkeule (Einbein). Da kommt ein Hund (Vierbein) und klaut dem Menschen (Zweibein) die Hähnchenkeule (Einbein). Daraufhin steht der Mensch (Zweibein) auf und wirft dem Hund (Vierbein) den Schemel (Dreibein) hinterher. Ja, so leicht kann es sein. Diese Geschichte bleibt in Erinnerung.

Im Life-Coaching werden Visionen über innere Bilder erlebbar

Glaube versetzt Berge. Ein wirklich kraftvoller Ausdruck, den viele bestimmt schon einmal gehört und vielleicht sogar erlebt haben. In dem Moment, wo du an etwas glaubst, bist du in der Lage, es zu erreichen. Es sind Sterne, die du definierst, um sie zu erkennen, wenn es soweit ist. Du fütterst deine Zukunft mit allen zur Verfügung stehenden Eindrücken über deine Wahrnehmungskanäle: sehen, fühlen, riechen, schmecken und hören. Jeder von uns hat einen bevorzugten Wahrnehmungskanal, so dass ich darauf achte, im Life-Coaching den bevorzugten Kanal und ein bis zwei weitere ausgiebig mit inneren Bildern zu füttern.

Wir sind der Drehbuchautor unseres Lebens

In der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wir können unsere Vergangenheit  nicht ändern, jedoch die Sichtweise darauf. Manchmal brauchen wir nur einen kleinen Anstoß, um im Nachhinein den Blickwinkel zu variieren und etwas Positives aus dem Erlebten zu ziehen. Für die Gegenwart gilt, ein Bewusstsein zu schaffen und dadurch nicht zu reagieren, sondern zu agieren. Und somit Einfluss auf den weiteren Verlauf zu haben. Und die Zukunft? Die steht nicht nur in den Sternen. Denn wenn wir heute beginnen, minimale Veränderung in unserem Leben vorzunehmen, werden die Auswirkungen im Laufe der Zeit deutlich sichtbar sein. Das alles gelingt aus meiner Sicht mit inneren Bildern sensationell.

Den inneren Bildern vertrauen

Wenn mir jemand sagt, dass ich blöd sei, habe ich die Möglichkeit mich zu fragen, ob das so ist. Befrage ich meine innere Weisheit, weiß ich, dass ich mich vielleicht entgegen den Erwartungen oder unverhältnismäßig verhalten habe, jedoch nicht unklug bin. Denn die innere Weisheit ist meine innere Königin und regiert seit Urzeiten. Sie hat Wissen, Weisheit und Gelassenheit. Also, durchatmen und …. loslassen – wie einen kleinen Ballon. Hach, so viele Bilder! Und genau aus diesem Grund liebe ich es, mit inneren Bildern zu arbeiten. Sie sind Inspiration, Stütze, Anker, tolle Begleiter und Befürworter deiner selbst.

Wenn Du mehr über mich erfahren möchtest, schau´ gern bei Wer ich bin vorbei. Der Verweis auf weitere Artikel folgt später. Jetzt feiere ich erst einmal meinen ersten Blogartikel.

Warum magst Du innere Bilder? Und wofür nutzt Du sie? In welcher Form helfen Sie Dir? Schreib gern´ über Deine Erfahrungen und teile Dein Wissen mit den anderen Lesern oder schreibe mir persönlich an nina@ninaboyke.de

Natürlich freue ich mich auch über Deine Nachricht, wenn es Dir gefallen hat.

 

 

4 Kommentare

  1. Autor
    Nina 3 Jahren vor

    Liebe Caro, vielen Dank für Deinen Kommentar. Es animiert mich, dranzubleiben und den nächsten Artikel zu verfassen.

  2. Carolin 3 Jahren vor

    Liebe Nina, ich kenne die inneren Bilder ja schon aus unseren Sessions und sie helfen sehr! Der Artikel hilft nochmal mit Hintergrundwissen! Danke dafür und freue mich schon auf den nächsten Artikel. Deine Caro

  3. Autor
    Nina 3 Jahren vor

    Oh ja, Musik kann einen tragen, zum Schwingen bringen, zum Verweilen einladen und/oder mitreißen. Vielen Dank für das Teilen Deiner Gedanken. Du hast mich inspiriert, ich höre jetzt Musik… und tanze;-).

  4. Sven Hantel 3 Jahren vor

    Liebe Nina, Du kannst Deinen Blog feiern, den er liest sich nicht nur gut, sondern viel wichtiger, er motiviert zum Nachdenken und es entstehen eigene Bilder (Flamingo Hopsasa ;-). Innere Bilder aber auch Musik können tragen, gerade wenn ich ein bestimmtes Ziel vor Augen habe. Im Coaching liebe ich es, eigene Bilder bei meinen Coachees entstehen zu lassen, Überraschungen garantiert.
    Über mein Drehbuch des Lebens denke ich noch etwas nach und auch meine Sichtweise darauf. Danke Dir und beste Grüße, Sven

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